Kloster Chorin
IM 13. JAHRHUNDERT - EIN NEUER ANFANG
Am 8. September 1273 sind auf der Burg Werbellin die drei Markgrafenbrüder Johann IV., Otto II. und Konrad I. und etliche Zeugen wie Ritter Günther Graf zu Ruppin, Ritter Bertram von Beenz, Georg von Kerkow sowie Johann von Wustrow versammelt. Sie gaben die Erlaubnis zur Verlegung des Zisterzienserklosters von Mariensee nach Chorin. Dies wird für alle Ewigkeit auf Pergament beurkundet, welches uns dadurch bis heute überliefert ist.
Die drei Markgrafen entsprechen damit der Bitte der drei erschienenen Äbte Heinrich Abt von Lehnin, Hermann Abt von Kolbatz und Heinrich Abt von Chorin sowie Ihrer Ordens- brüder, das von ihrem Vater Johann und ihrem Onkel Otto auf der Insel im Parsteiner See gegründete Kloster wegen der dortigen Unbequemlichkeiten an einen geeigneteren Ort zu verlegen. - Dieser Ort ist Chorin, das Kloster erhält den gleichen Namen.
Alle Schenkungen gehen von Mariensee an Chorin über. Gleichzeitig wird ihnen an diesem Tag das Dorf Ragösen mit 26 Hufen und allen Zubehörungen geschenkt. Die Zisterzienser dürfen laut Ordensverfassung Felder, Wiesen, Äcker, Weinberge, Seen und Höfe für die Eigenversorgung besitzen. Sie wurden bei allen Stiftungen bestens damit ausgestattet, so daß die Versorgung des Klosters gesichert war.
Nach der 1273 ausgefertigten Urkunde waren dies Schenkungen von 1258 mit den Dörfern Pehlitz, Plawe, Brodowin und Chorin, dazu einige Seen, Wälder, das Hospital in Oderberg, die Ragöser Mühle, viele Hufen und Wiesen. Bestätigt wird ihnen Zollfreiheit in der ganzen Mark für den eigenen Bedarf an Kleidung und Nahrungsmitteln.
Interessant ist, daß die Urkunde vom Abt zu Chorin spricht, den es eigentlich noch nicht geben dürfte. Schon am 8. Februar nimmt auch Papst Gregor X. in Lyon das Zisterzienserkloster Chorin mit allen seinen Besitzungen auf und bestätigt es. Auch Hermann und Heinrich, Bischöfe zu Kammin, bestätigen bereits 1270 dem Kloster Chorin den Zehnten von 120 Hufen im neumärkischen Streubesitz.
Offensichtlich war es ein längerer, andauernder Vorgang und man begann schon viel früher mit dem Bau in Chorin, also ohne offizielle Baugenehmigung. So lässt sich auch erklären, daß der Bau Kloster Chorin schon um 1300 fertig war, was 1273 beginnend nicht möglich gewesen wäre. Immer begann man beim Bauen mit dem Chorteil im Osten, um den Gebetsraum für die Mönchsgemeinschaft zu haben. Es folgten die Unterkünfte und wichtigsten Funktionalräume im Ost- und Südflügel, wozu Sakristei, Kapitelsaal, Speisesaal und Schlafsaal gehörten.
Alles fehlt heute in Chorin. Der heute noch in Chorin vorhandene sogenannte Fürstensaal verbindet den zuletzt gebauten Westteil der Kirche mit dem Konversenflügel. Als Abschluss wurde die Schaufassade vor die Kirche gesetzt und das Kirchenschiff eingewölbt.


 Was wir heute in Chorin staunend betrachten können, ist eines der hervorragendsten norddeutschen Backsteinbauten.
 Wenn auch vieles verlorenging, blieben doch die Zeugnisse erhalten, die uns die Bau- und Handwerkskunst der Zisterzienser ver-
 gegenständlichen. Die am Tag Mariä Geburt ausgefertigte Urkunde ist der Beleg, der die 725-Jahrfeier im Jahr 1998 begründete.

"Blättern" Sie bitte weiter!   


www.Kloster-Chorin.info:
KLOSTER CHORIN Zur Startseite KLOSTER CHORIN


Text entnommen aus: "Kloster Chorin - Geschichte, Geist und Gegenwart",
Festschrift zum 725jährigen Bestehen vom Kloster Chorin.
Herausgeber: Förderverein Kloster Chorin e.V.
-------------------------------------
Fotos: Brigitte Albrecht

© by MARKETING & INFOTHEKEN
  Dipl.-Ing. Klaus-Dieter Donner
Tuchmacherstraße 20 . 16321 Bernau bei Berlin
Fon/Fax:  0 333 8 - 76 80 97
eMail: info@Kloster-Chorin.info

Empfohlene Darstellung:
Bildschirm-Auflösung 1024 x 768 / 800 x 600 Punkte, Schriftgrad Mittel, mit MS Internet Explorer 9.x