Kloster Chorin
IM 20. JAHRHUNDERT - DENKMAL, TOURISMUSMAGNET, KULTURSTÄTTE
Mitte des 19. Jahrhunderts begann man mit dem Bau der Eisenbahnlinie Berlin-Stettin eine neue Etappe. 1902 bekam Chorinchen seine eigene Haltestelle. Von nun an kamen die Berliner sehr schnell in diese reizvolle Landschaft. Man konnte in gemütliche Gaststätten einkehren und zum Kloster wandern. Die herrliche Lage zog auch viele Großstädter zum Bauen eines eigenen Häuschens in die Gegend. Es entstanden in der Nähe des Klosters "Villa Ratz", "Haus Chorin", "Marienthal" und die "Neue Klosterschänke". Es gab eine stetige Aufwärtsentwicklung der Besucherzahlen im Kloster. Unterbrochen wurde dies nur durch die zwei Weltkriege.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann man auch mit größeren Sanierungsarbeiten. Die Klosterküche wurde beräumt, man brachte das Dach auf die mittelalterliche Höhe und setzte den heute weithin sichtbaren Dachreiter hinauf. Die Küchenfassade, die zur Sicherung im 19. Jahrhundert einen Strebepfeiler vorgesetzt bekam, wurde von diesem befreit, abgetragen und völlig neu aufgemauert. Die sanierten Bereiche mit Fürstensaal, westlichem Kreuzgang und Kirche wurden 1911 dem Ministerium für geistliche, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten übergeben, 
 wohl um diesen Bereich besser der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
 Ein Ruinenwärter sorgte für Ordnung und Sauberkeit und mahnte stetig
 Erhaltungsmaßnahmen an.
 Instandsetzungsberichte der Jahre 1925 - 1939 fassen die wichtigsten
 Maßnahmen zusammen. Wohl das Bedeutendste war die Sanierung der
 Westfassade und Ostseite. Bewuchs vor oder an den Mauern des
 Klosters setzte immer die Diskussion zwischen Naturdenkmalpflege und
 Baudenkmalpflege in Gang. So stritt man sich bei der Sanierung der
 Westfassade um die große nunmehr 60 Jahre alte Thuja. Laut Ministerial-
 Erlass "wurde sie vor dem Einrüsten stillschweigend entfernt". Wenige
 Tage später begann die Arbeit an einem Erlaß, wonach dieser Lebens-
 baum bleiben sollte. Ebenso umstritten ist bis heute der Bewuchs durch
 Efeu, der nachweislich Schaden anrichtet, ganze Verschalungen vom
 Mauerwerk erdrückt.
 Man entschied sich 1926, den Efeu völlig zu entfernen und, um den
 poetischen Zusammenklang von Natur mit der Ruine zu erreichen, pflanzte man den kleinblättrigen, kletternden Wilden Wein.
 Bedeutend waren die Arbeiten, die zur Absenkung aller Bodenniveaus auf mittelalterliche Höhe führten. Das Brunnenfundament
 wurde dabei entdeckt. In der Kirche fand man Teile der originalen Fliesen. Kreuzgänge und Fürstensaal waren ebenfalls ausgelegt.
 Die vorgesehene Verlegung von Fußbodenfliesen wurde erst 64 Jahre später, nämlich 1992, vorgenommen. 1950 setzten nach dem
 Krieg erneut Erhaltungsmaßnahmen ein. Man bemühte sich seitens der Forstverwaltung "mit altgewohnter Fürsorge auch die
 Umgebung des Klosters in Ordnung zu halten". Die gesamtdenkmalpflegerische Zielstellung, erarbeitet 1993, ergab einen Finanz-
 bedarf von etwa 15 Mio. Mark zur Sanierung aller Schäden. Kloster Chorin ist neben der Bedeutung als Architekturdenkmal auch
 Bildungsstätte, Ort der Besinnung, des Gebets und kultureller Veranstaltungen, u.a. des "Choriner Musiksommers".
 Seit September 1997 ist das Amt Britz-Chorin Träger des Klosters Chorin und damit zeichnet erstmals jeder Bürger verantwortlich.
 Das 21. Jahrhundert wird dieses Ensemble übernehmen und sicher bleibt "die Erhaltung eines solchen Denkmals Pflicht, um den
 schönen Schmuck dem Lande nicht zu entziehen ..." (Schinkel, 1817)
"Blättern" Sie bitte weiter!   


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Text entnommen aus: "Kloster Chorin - Geschichte, Geist und Gegenwart",
Festschrift zum 725jährigen Bestehen vom Kloster Chorin.
Herausgeber: Förderverein Kloster Chorin e.V.
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Fotos: Klaus-Dieter Donner

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