IM 19. JAHRHUNDERT -
STEINBRUCH UND WIEDERENTDECKTES NATIONALES DENKMAL
Das 19. Jahrhundert beginnt mit einer Neuverpachtung Chorins an
August Nobbe für 82213 Th. 9 Gr. 1 Pf.. Er bemüht sich um eine
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Amtes durch
Bodenverbesserung, Ausräumg des Nettelgrabens, Entwässerung
von Brüchen. Er legt eine neue Amtsbrennerei, -brauerei und –ziegelei
an. Alles auf dem Amtshof also in der Klosteranlage. Die
Ziegelei musste er aus Sicherheitsgründen verlegen. Des
Amtmanns Einnahmen verbesserten sich, die Lage der Untertanen
blieb schlecht. Erst 1826 gelang es Bölkendorf, sich als erstes
Dorf im Amt vom Naturaldienst zu befreien.
Referendar Schrader äußerte in seinem Bericht über die Zustände
im Amt, dass hier noch 15 Jahre nach dem Edikt der preußischen
Regierung „Barbarismus“ herrschte, wo die Untertanen in
„sklavischen Diensten“ lebten. Die schlechtesten Bedingungen
waren es auch für die Klostergebäude. Die Sage über den
Amtmann Nobbe, der wegen der Steinbrucharbeiten am Kloster
verurteilt wird, ist beredtes Zeugnis dafür. Es hat sich sogar
bei der Bevölkerung so im Gedächtnis erhalten. 1839 wurde das
Amt Chorin aufgelöst und dem Domänen-Rentamt
Neustadt-Eberswalde übertragen. |
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1817 entdeckte K. F. Schinkel
die Klosteranlage Chorin, denn auch die
königliche Familie begreift Chorin als Denkmal von
nationaler Bedeutung.
Man darf von nun an in Chorin ohne Genehmigung nichts mehr
verbauen.
Um 1850 werden Reparaturarbeiten am Dach der Kirche
(Schweinestall),
Brauhaus und am Abthaus durch Regierungsbaurat Blew
kontrolliert.
Zahlreiche Baubeweisungsprotokolle liegen vor.
Im 19. Jahrhundert waren im Ostflügel anfangs
Stallanlagen, später
Wohnbereiche. Der Westflügel blieb Wirtschaftsbereich.
Das Abthaus wurde durch die Einrichtung der Oberförsterei
Verwaltungsgebäude und Wohnbereich. Seit 1861 wurde
Kloster Chorin
durch das nun hier ansässige Forstamt verwaltet. Man
beginnt mit
Beräumungen von Klostergebäuden und Reparaturen.
Von 1817-1828 werden aus der Kirche Einbauten entfernt.
1832 entdeckt man bei Schuttabtragungen in der Kirche die
Grablegen. |
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Die Kirche wurde mit einem Fußbodenbelag
versehen und stand seit 1885 zur Besichtigung offen.
Auf vielen alten Postkarten erkennt man den großen Stützpfeiler,
der zur Sicherung des Kirchengiebels errichtet wurde; er wurde
1910 beseitigt. In dem Zuge wurde die gesamte Fassade
aufgemauert. Die Amtskirche wird im Innenbereich 1833/34
erneuert. Die Ostfassade davor wird nach Schinkelschem Plan
neugestaltet.
Ende des 19. Jahrhunderts restauriert man den Fürstensaal,
entdeckt dabei die Malereireste, man ergänzt Bekrönungen,
weiterhin werden Maßwerke ersetzt.
Kloster Chorin bekam ein schöneres Gesicht. Auch im Außenbereich wird
gestalterisch gearbeitet. Lenné zeichnet einen
Situationsplan, der in Teilen umgesetzt wird. Amtmann
Meyer gestaltet sein Wohnumfeld. Reste davon sind heute noch
erkennbar.
Lenné empfiehlt dem königlichen Oberamtmann Meyer 1833
das Pflanzen von 6 hochstämmigen und 6 niederstämmigen
Kirschbäumen, 12 Apfel- und 12 Birnbäumen. Sie wurden
wohl im östlichen Garten zum See hin gepflanzt.
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