Kloster Chorin
IM 15. JAHRHUNDERT - ERSTARKEN
Zahlreiche Urkunden des 15. Jahrhunderts belegen, dass sich der Besitz des Klosters stetig vermehrt durch Ankauf von Dörfern, durch Schenkungen, Spenden und Tauschgeschäfte. Das Kloster ist bemüht, seinen Kernbesitz abzurunden. Es kauft einzelne Hufen von Dörfern, um sie dann später ganz übereignet zu bekommen.
Gleichzeitig mehren sich Streitigkeiten mit erstarkenden Städten wie Eberswalde und regionalen Adligen, ja selbst Bauern, die die absolute Herrschaft der Mönche nicht mehr anerkennen wollen. Bei allen in diesem Jahrhundert urkundlich belegten Streitigkeiten entschieden die Päpste und Markgrafen zugunsten des Klosters. So erhalten die Choriner Mönche vom Papst Martin V. 1422 sogar für drei Jahre Schutz zugesagt. Der Bischof von Brandenburg muss dies durchsetzen. Man sorgt höherenorts sogar dafür, dass das Kloster finanziell unterstützt wird. Menschen, die das Kloster an kirchlichen Festtagen besuchen und ihm Woltaten erweisen, erhalten durch Bischof Peter von Beseba 1435 einen 40-tägigen Ablass, eine wohl alte Form von Steuerermäßigung für Sponsoren.
Durch die Urkunden sind uns auch die Namen der Äbte des 15. Jahrhunderts bekannt:
    1421     Abt Herrmann,
    1431     Abt Simon,
    1454     Abt Tobias,
    1466     Abt Clemens,
    1478     Abt Christian und
    1483     Abt Peter.

Man erkennt an den Daten, dass die Äbte in der Regel etwa 10 Jahre im Amt waren. Begraben wurden sie üblicher Weise im Kreuzgang oder im Kapitelsaal. Nur eine Grabplatte ist noch vorhanden. Sie befindet sich heute in die Wand eingelassen im nördlichen Querschiff. Der Name Tobias lässt auf den letzten Abt des Klosters schließen.
Vor dem Kapitelsaal ist heute leider gar nichts mehr vorhanden. Meist war er zum Kreuzgang hin geöffnet, wie man es an vielen Klosterstandorten heute noch sieht. Im Kloster Marienwalde, welches viele bauliche Ähnlichkeiten mit Chorin besitzt, wird der Kapitelsaal gerade restauriert oder besser gesagt wieder hergerichtet.
Vom Kreuzgang ging es ein paar Stufen hinunter in den Saal. An den Wänden entlang waren Bänke eingerichtet, meist als gemauerte festinstallierte Sitze. Auf einem erhöhten Stuhl saß der Abt. Hier las man Kapitel der Benediktregel vor, beriet man die wichtigsten Dinge des Klosters gemeinsam, sprach Strafen über sündige Brüder aus, wählte den Abt.
Der Choriner Kapitelsaal ragte etwas nach Osten vor, er hatte wohl sogar noch einen Ziergiebel wie eine Zeichnung des 18. Jahrhunderts vermuten lässt.


Heute ist der Zugang zugemauert, die Wände im Osten sind neugestaltet, die Gewölbe fehlen. Von den Fußbodendielen darüber im Schlafsaal hat man erst kürzlich noch einige entdeckt. Auch dieser Fund vom Mai 1998 gibt wieder eine neue Erkenntnis über das Aussehen der Innenbereiche des Klosters aus der Erbauungszeit.
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Text entnommen aus: "Kloster Chorin - Geschichte, Geist und Gegenwart",
Festschrift zum 725jährigen Bestehen vom Kloster Chorin.
Herausgeber: Förderverein Kloster Chorin e.V.
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Fotos: Brigitte Albrecht

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